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Die Stimmung am Immobilienmarkt ist weiter gedrückt. Zahlreiche Insolvenzen von Projektentwicklern erschüttern die Branche. Dringend benötigter Wohnraum kann kaum neu gebaut werden. Die Krise scheint sich zu verfestigen, wie das Quartalsbarometer für Immobilienfinanzierer der BF direkt AG zeigt. Unternehmer und Experten schlagen Alarm: Für den Bau brauchen die Firmen immer mehr Eigenkapital, die Margen und das Neugeschäft seien rückläufig. Das Stimmungsbarometer zeigt für das dritte Quartal 2023 einen Allzeit-Tiefstand.

„Der zinsgetriebene Superzyklus ist zu Ende. Immobilien müssen sich verstärkt dem Wettbewerb mit Staats- und Unternehmensanleihen stellen, die wieder deutlich höher rentieren als noch vor zwei, drei Jahren“, sagte Andreas Trumpp von BF direkt. Den Firmen würde weniger „Dry Powder“, also schnell verfügbares Kapital, zur Verfügung stehen. „Gleichzeitig führt das veränderte Finanzierungsumfeld perspektivisch zu hohen Fremdkapitallücken, die durch Eigenkapital gefüllt werden müssen.“ Die Folge laut Trumpp: Weniger verfügbares Kapital für Ankäufe, weniger Bewegung auf dem Markt.

Immobilienbranche in der Eigenkapitalklemme

Die schlechte Stimmung bedroht auch Neubauvorhaben im ganzen Land, wie der Immobilienanalyst Jens Rautenberg im Interview mit FOCUS online erklärt. Viele Bauträger würden mit geringer Nachfrage kämpfen, gleichzeitig haben sie aber variable Zinsen für ihre Darlehen abgeschlossen, die stetig steigen. „Wir werden deshalb sehr wahrscheinlich noch weitere Insolvenzen sehen.“ Käufer von Eigentumswohnungen müssten sich dann einen neuen Träger suchen, doch das ist teuer und zeitaufwendig.

Rautenberg erklärt, wie wichtig es für Käufer sei, dass ihr Bauträger genug Eigenkapital mitbringe. Genau dies scheint in vielen Fällen nicht der Fall zu sein, wie das Stimmungsbarometer zeigt. Der Wettbewerb unter den Kreditnehmern hat seit dem Ende der Niedrigzinsen spürbar abgenommen. Vielfach werde ein Kredit wegen zu wenig Eigenkapital abgelehnt.

„Hier bestätigt sich unsere Erfahrung, dass die Immobilienbranche insgesamt sehr viel stärker mit einer Eigenkapital- als mit einer Kreditklemme konfrontiert ist.“ sagt Manuel Köppel, CFO bei BF direkt. Wer ausreichend Eigenkapital mitbringe habe auch weniger Schwierigkeiten, an Kredite zu kommen.



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