Leichte Abschwächung der Dynamik: Es wird immer teurer: Preise für Wohnimmobilien legen um zwölf Prozent zu
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im 1. Quartal 2022 massiv in die Höhe gegangen: Sie stiegen um durchschnittlich 12,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal 2021. Das ermittelte das Statistische Bundesamt. Damit setzt sich der Trend fort.
Die Steigerungsrate des sogenannten Häuserpreisindex gegenüber dem Vorjahresquartal lag zum vierten Mal in Folge über zehn Prozent.
Beim Blick in die Details der aktuellen Auswertung ergeben sich allerdings auch beruhigende Informationen für Verbraucher: Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich gegenüber dem Vorquartal im Schnitt „nur“ um 0,8 Prozent.
Damit deutet sich eine
leichte Abschwächung der Dynamik
an: Im 3. Quartal 2021 waren die Preise für Wohnimmobilien noch um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Bereits im 4. Quartal 2021 nahm die Dynamik etwas ab: Damals legten die Preise „nur“ noch um 3,1 Prozent zu.
Ein Grund für diesen Trend sehen Experten darin, dass die zuletzt gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen die Nachfrage dämpfen.
Preise für Bauland im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt
Destatis verzeichnet bereits seit längerem massive Kostensteigerungen im Zusammenhang mit Immobilien. Die Behörde führt aus: „In Deutschland sind die Baupreise und Immobilienpreise seit 2010 stark gestiegen.“
Der
Baupreisindex
für Wohngebäude zeigt laut Destatis die Entwicklung der Preise für individuell geplante Ein-und Mehrfamilienhäuser. Allerdings nur für Bauwerke, nicht für Grund und Boden. Der Index zeigt, dass sich die Preise für Wohngebäude im Zeitraum 2010 bis 2020 um
29 Prozent
erhöhten. Die Inflationsrate erreichte im gleichen Zeitraum lediglich 14 Prozent.
Noch deutlich stärker legte der Preisindex für
Bauland
zu. Dabei handelt es sich um unbebaute, baureife Grundstücke ab 100 Quadratmetern. Die Preise für Baulandgrundstücke erhöhten sich im Zeitraum 2010 bis 2020 um
102 Prozent
– sie verdoppelten sich also.
Die geschilderten Preisentwicklungen hängen laut Destatis von mehreren demografischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Als einen wichtigen Aspekt nennt die Behörde die niedrigen Zinsen über lange Jahre. Das ermöglichte Immobilienkäufern, sich günstig zu verschulden. Auf der anderen Seite warfen verzinste Geldanlagen nur geringe Renditen ab. Ein Grund mehr, warum viele Bundesbürger in Immobilien investierten.
Doch die Phase der historisch günstigen Zinsen endet in absehbarer Zeit. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jüngst angekündigt, im Laufe des Jahres 2022 die Leitzinsen mindestens zweimal anzuheben. Damit werden auch Kredite deutlich teurer, die in den letzten Wochen bereits merklich angezogen haben.
Auf der anderen Seite klettern natürlich auch die Zinsen für Anlagen wie Tages- und Festgeld, was Sparer begünstigt.
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Im Video:
Immobilien-Markt auf der Kippe: „Das sind Preise, bei denen ich tief Luft hole“
mbe
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