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Der Fachkräftemangel führt dazu, dass viele Bürger selbst aktiv werden, um sich von Wladimir Putins Gas frei zu machen. Dazu installieren sie Mini-Solaranlagen auf Dächern und Balkonen. Auch Carports eigenen sich.

Längst gibt es fertige Sets zu kaufen, die auch Laien ohne Installateurs-Kenntnisse zusammenstecken können. Betrieben werden die Klein-Anlagen über die Außensteckdose auf dem heimischen Balkon.

Manchmal werden bei den Anlagen gebrauchte Solarpanels wiederverwertet. Das senkt den Preis. Allerdings waren die Second-Hand-Geräte auch schon mal billiger zu haben als aktuell. Klar: Die Preise steigen, wenn die Nachfrage zunimmt.

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Energie-Wende: Lieferkettenprobleme verteuern Anlagen

Es kommt noch heftiger: Für den Betrieb braucht man einen sogenannten Mikrowechselrichter. Die Geräte sind gerade knapp, Hersteller warnen vor langen Lieferzeiten. Und der Markt für Gebrauchtgeräte ist abgegrast. Hilft also nur warten.

Manche Mieter müssen auch noch gegen die Ablehnung ihrer Vermieter angehen, wie der „Spiegel“ berichtet.

Zwar sollten Interessierte ihre Vermieter immer um Zustimmung bitten, bevor sie Anlagen installieren. Aber die Eigentümer dürfen solche Pläne nicht einfach untersagen. Im Sommer 2021 urteilte das Amtsgericht Stuttgart in einem Streit über den vom Vermieter geforderten Rückbau einer Solaranlage auf dem Balkon zugunsten des Mieters ( Aktenzeichen 37 C 2283/20 ). Ein Grund für das Urteil: Das Grundgesetz definiere in Artikel 20a Umweltschutz als wichtige Aufgabe. Der Richterspruch hilft allen, die eine Mini-Anlage installieren wollen.

Deutsche Bürokratie lähmt private Energiewende

Dass aber noch nicht mehr Kleinanlagen laufen, liegt laut dem Bericht auch an einer Vielzahl staatlicher Vorgaben. Dazu sprach das Blatt mit der Volkswirtin Barbara Praetorius, Professorin an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und Fachfrau für den Markt der privaten Energie-Anlagen.

Prof. Praetorius hat einen klaren Kritikpunkt: Während in anderen EU-Staaten private Klein-Solaranlagen unkompliziert genehmigt werden, gelten in Deutschland strenge Regeln. Die Vorgaben bremsen manchen tatendurstigen Mieter, eine eigene Anlage zu installieren. Praetorius verlangt laut dem Bericht, Kleinanlagen bis 900 Watt anmeldefrei zu machen. Das würde die Bereitschaft der Bürger erhöhen, solche Anlagen zu installieren.

Doch damit wären noch nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt. Die deutsche Marktstammdatenregisterverordnung verlangt, dass Mieter ihre geplante Anlage auch beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur anmelden. Und schließlich fordert der VDE Verband der Elektrotechnik die korrekte Installation mit einer bestimmten Energiesteckdose.

 

Selbst Kleinanlagen helfen private Energiekosten zu drücken

Der massenhafte Bau kleiner Solar-Anlagen würde Deutschland etwas unabhängiger von Putins Energie-Erpressung machen. Und lohnte sich auch für ihren Geldbeutel der Bürger: Schon mit einer einzigen 600-Watt-Anlage lassen sich die jährlichen Energiekosten um fast 100 Euro senken. Das zeigt der „ Solar-Simulator “ der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Dabei gilt: Je höher der Energiepreis noch klettert, desto wirksamer ist die Einsparung dank eigener Kleinanlagen. Wenn denn der Staat mitspielt. 

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