Die Warmmieten in Deutschland sind in diesem Jahr bedingt durch die hohen Energiepreise deutlich angestiegen. Das führt dazu, dass Mieter immer höhere Anteile ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben müssen. Dabei empfehlen Finanzexperten 30 Prozent des Nettoeinkommens als Obergrenze für Kaltmiete und Nebenkosten. Wer sich an diese Empfehlung halten möchte, braucht also für bestimmte Wohnungen ein bestimmtes Mindesteinkommen.
Welches das ist, haben wir für alle 401 deutschen Städte und Landkreise ausgerechnet. Wir gehen dabei davon aus, dass Sie ein sehr durchschnittlicher Mensch sind, der auf 68 Quadratmetern leben möchte. Diese Fläche gibt das Statistische Bundesamt als durchschnittliche Größe eines deutschen Single-Haushaltes an.
Von 29.000 bis 106.000 Euro
Die Einkommensspanne, die dafür in Deutschland benötigt wird, ist breit. Am günstigsten mieten Sie im Vogtlandkreis in Sachsen. Hier kostet der Quadratmeter im Schnitt nur 4,94 Euro. Mit Nebenkosten von 2,51 Euro pro Quadratmeter – laut Deutschem Mieterbund ein Durchschnittswert – kostet Sie eine 68-Quadratmeter-Wohnung hier 506 Euro im Monat. Soll diese Summe maximal 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens ausmachen, benötigen Sie 1689 Euro netto im Monat. Das wären brutto 2474 Euro im Monat und 29.690 Euro im Jahr.
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Bei solchen Zahlen vergießen Mieter am anderen Ende der Skala ein paar bittere Krokodilstränen. In München kostet der durchschnittliche Quadratmeter mittlerweile 19,16 Euro. Wer hier 68 Quadratmeter für maximal 30 Prozent seines Nettoeinkommens mieten möchte, der muss im Monat satte 8869 Euro verdienen. Im Jahr ergäbe das ein Bruttoeinkommen von 106.427 Euro.
Damit ist die bayrische Landeshauptstadt die einzige deutsche Region, in der Sie für eine durchschnittliche Mietwohnung ein sechsstelliges Jahreseinkommen benötigen. Dahinter folgen vier, in denen mindestens 80.000 Euro von Nöten sind: Der Landkreis München (88.871 Euro), Frankfurt am Main (83.653 Euro), der Landkreis Starnberg nahe München (82.772 Euro) und Stuttgart (80.303 Euro).
Die Top-7-Städte gehören wenig überraschend zu den teuersten Orten in Deutschland. Nach München, Frankfurt am Main und Stuttgart sind auch in Köln (71.231 Euro), Hamburg (70.323 Euro), Düsseldorf (65.249 Euro) und Berlin (62.217 Euro) Einkommen erforderlich, die deutlich über dem Durchschnitt dessen liegen, was ein Vollzeitangestellter verdient.
Neben weiteren Landkreisen rund um München wie Fürstenfeldbruck (78.306 Euro) und Dachau (75.976 Euro) sind auch Wohnungen in Städten wie Freiburg im Breisgau (75.023 Euro), Heidelberg (73.469 Euro), Mainz (68.973 Euro) und Darmstadt (68.230 Euro) nur mit hohen Einkommen finanzierbar.
Dresden und Dortmund sind der Durchschnitt
Das durchschnittliche Nettogehalt eines vollzeitarbeitenden Menschen in Deutschland liegt bei 2.417 Euro im Monat. Für diese Summe, die einem Jahresbrutto von etwa 46.000 Euro entspricht, könnten Sie sich eine durchschnittlich große Wohnung in Gegenden wie Weimar und Coburg in Thüringen beziehungsweise Bayern leisten. Auch Dresden und Dortmund liegen in etwa auf diesem Niveau.
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Günstiger wird es, wenn Sie in dünn besiedelte ländliche Regionen ziehen. Gerade in den ostdeutschen Bundesländern sind die Mieten niedrig und die benötigten Einkommen entsprechend auch. Nach dem erwähnten Vogtlandkreis können Sie auch im Landkreis Greiz in Thüringen (30.677 Euro), dem Landkreis Görlitz in Sachsen (30.877 Euro) und dem Erzgebirgskreis in Sachsen (31.540 Euro) für wenig Geld leben.
Die günstigsten Großstädte sind derweil Gera in Thüringen, Pirmasens in Rheinland-Pfalz und Chemnitz in Sachsen. Hier reichen 32.085, 32.328 beziehungsweise 32.359 Euro für 68 Quadratmeter zur Miete.
So haben wir gerechnet
Grundlage unserer Berechnung sind die durchschnittlichen Kaltmieten pro Quadratmeter laut Postbank Wohnatlas 2022. Hinzugerechnet haben wir Nebenkosten von 2,51 Euro pro Quadratmeter. Die ergeben sich aus den durchschnittlichen Nebenkosten, die der Deutsche Mieterbund für die Vorjahre angegeben hat plus der durchschnittlichen Steigerung der Energiekosten, die Experten für dieses Jahr annehmen. Sie können aber je nach Region stak schwanken.
Für die Berechnung der notwendigen Bruttogehälter wird angenommen, dass Sie maximal 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens für die Miete ausgeben. Außerdem haben wir mit Singles in Steuerklasse 1 ohne Kinder, dafür mit Kirchenzugehörigkeit gerechnet. Auch hier ergeben sich je nach Ihrer persönlichen Lebenssituation abweichende Zahlen.
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#Immobilien #mieten #Aachen