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Anfang 2022 lagen die Baugeldzinsen bei zehnjähriger Bindung bei unter einem Prozent. Bis Sommer waren sie auf bis über vier Prozent explodiert. Zuletzt fanden Kunden wieder Sätze mit einer drei vor dem Komma. Viele hoffen, bald wieder die alten Zinssätze zu sehen. Doch das ist wohl unrealistisch.

 

Derzeit sind unter drei Prozent Zinsen möglich

Wer aktuell eine Immobilie für 300.000 Euro finanzieren will, kann aktuell auf einen Zins von knapp unter drei Prozent hoffen. Darauf weist die Vergleichsplattform Check24 hin. Im Sommer wurden bis zu 4,15 Prozent verlangt. Der Unterschied macht über die Jahre einige Tausend Euro an Zinsersparnis aus.

Die Entwicklung dürfte aber nicht so weitergehen.

Baugeld-Zinsen orientieren sich an Bundesanleihen

Die Zinshöhe von Immobilienkrediten orientiert sich an den Zinsen, die der deutsche Staat für Bundesanleihen bieten muss. Diese Sätze gingen zuletzt etwas zurück, weil der Markt hofft, dass die Inflation schneller sinkt als ursprünglich gedacht. Das hätte zur Folge, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins nicht in Richtung von fünf Prozent anheben müsste. Allein diese Hoffnung hat dazu geführt, dass die Zinsen für Bundesanleihen fielen – und damit die Bauzinsen, die Häuslebauer berappen müssen. Sie lagen zuletzt nahe an der Drei-Prozent-Schwelle.

Da werden sie kaum verharren. Michael Neumann, Vorstandschef des Immobilienfinanzierers Dr. Klein, warnt im „ Handelsblatt “ vor solchen Hoffnungen.

In nächster Zeit rechnet der Branchenkenner vielmehr mit starken Auf- und Abwärtsbewegungen der Zinssätze – je nach aktuellen Inflationsdaten. Dabei erwartet Neumann sogar einen weiteren Bauzins-Anstieg in den ersten Monaten des neuen Jahres. Denn aus seiner Sicht ist die aktuell hohe Inflation noch längst nicht gebrochen.

Diese Wahrnehmung teilt Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied beim Immobilienfinanzierer Interhyp. Mohr rät Verbrauchern, aktuelle Zinsschwankungen auszunutzen und bei günstigen Angeboten zuzugreifen.

 

Denn mittelfristig sei wieder mit einem Zinsanstieg zu rechnen: „In den kommenden Wochen erwarten wir Zinsen zwischen vier bis 4,5 Prozent“, so ihre Prognose. Deshalb sollten sich Verbraucher mittels Zinsvergleichen günstige Konditionen sichern.

Mögliche Käufer warten ab

Derzeit üben sich potenzielle Käufer in Zurückhaltung. Gründe sind neben den – immer noch – relativ hohen Baugeldzinsen die stark gestiegenen Nebenkosten für Energie. Auch wenn die Bundesregierung eine Gas- und Strompreisbremse auf den Weg gebracht hat, ahnen viele: Die früheren Preise sind wohl Vergangenheit.

 

Immobilienpreise sinken bundesweit

Daneben haben aktuelle Studien für Aufsehen gesorgt. Sie zeigen, dass die Immobilienpreise in Deutschland erstmals seit elf Jahren sinken. Zwar nur in Trippelschritten – aber der Trend zu einem „Immer teurer“ ist gebrochen.

Auch das DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung erwartet zurückgehende Preise. Bei Eigentumswohnungen und Häusern seien bis zu zehn Prozent Verbilligung möglich.

Darauf hoffen viele Kaufinteressierte. Denn selbst, wenn die Baugeldzinsen wieder in Richtung vier Prozent klettern sollten: Wer eine Immobilie relativ günstig kaufen kann, muss weniger Kredit aufnehmen. Das hilft sparen.



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