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Seit Jahren wird über die Vier-Tage-Woche debattiert. Mit der IG Metall hat nun eine mächtige Gewerkschaft angekündigt, das Arbeitszeitmodell in der nächsten Tarifrunde fordern zu wollen. Heißt: 32 Wochenstunden Arbeit, voller Lohnausgleich.

Skeptiker wiederum argumentieren, dass sich Arbeitszeiten nicht überall beliebig verkürzen lassen und dadurch die Produktivität leide. Von Arbeitgeberseite gab es vergangenes Jahr sogar Forderungen, die Wochenarbeitszeit wieder zu erhöhen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Ein zyprisch-britischer Ökonom erklärt nun, dass Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT die Tür zur Vier-Tage-Woche öffnen könnten. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir [mithilfe von KI] die Produktivität erhöhen können“, sagte Christopher Pissarides der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge auf einer Konferenz in Glasgow.

„KI könnte die langweiligen Aufgaben übernehmen“

„Wir könnten dadurch unser Wohlbefinden erhöhen und uns mehr Freizeit leisten. Wir könnten sehr einfach zu einer Vier-Tage-Woche übergehen“, so Pissarides, der an der London School of Economics lehrt, auf das Thema Automatisierung spezialisiert ist und 2010 den Wirtschaftsnobelpreis für seine Forschung zum Arbeitsmarkt erhielt.

Dem Wirtschaftswissenschaftler zufolge könne die Technologie natürlich auch missbraucht werden, etwa zur Überwachung oder dem Eindringen in die Privatsphäre der Nutzer. Gleichzeitig könnte KI auch einen „großen Unterschied“ bei der Produktivität machen, wenn sie richtig eingesetzt werde.

„Sie [die KI] könnte eine Menge der langweiligen Dinge, die wir auf der Arbeit erledigen, übernehmen, und Menschen nur die interessanten Aufgaben überlassen“, so Pissarides. Durch die gewonnene Produktivität könnten demnach die Arbeitszeiten reduziert werden.

US-Bank: KI bedroht weltweit bis zu 300 Millionen Jobs

Pissarides ist damit einer der wenigen, die sich zuletzt optimistisch bezüglich KI geäußert haben. Tesla-Chef Elon Musk und weitere Persönlichkeiten aus der Tech-Branche forderten jüngst in einem offenen Brief, das Training für KI-Systeme zeitweise auszusetzen.

Ihre Bedenken: KI könnte die Welt nicht nur mit Propaganda und erfundenen Fakten füllen, sondern auch noch zu einer massiven Arbeitslosigkeit führen, wenn Jobs durch die Maschine ersetzt werden. Tatsächlich häuften sich zuletzt Fälle, in denen Chatbots wie ChatGPT Fakten verdrehten und sogar schlicht erfanden, und dabei auf ebenfalls nicht existente Quellen verwiesen.

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Was mögliche Jobverluste angeht, lieferte die US-Investmentbank Goldman Sachs vor kurzem eine Schätzung. Weltweit könnten durch generative KI-Modelle wie ChatGPT bis zu 300 Millionen Jobs auf der Kippe stehen. Gleichzeitig sehen die Analysten der Bank auch die Chance für massive Produktivitätszuwächse.

Insbesondere in den Industrieländern sei die Produktivität seit der großen Finanzkrise nicht mehr so stark gewachsen. „Die Kombination signifikanter Einsparungen bei den Arbeitskosten, dem Schaffen neuer Jobs und einer höheren Produktivität bei den Arbeitnehmern, die nicht ersetzt wurden, birgt die Chance eines Produktivitätsbooms“, so die Ökonomen der Bank. Das wiederum könnte zu einem massiven Wachstumsschub führen: „Wir schätzen, dass KI das globale Bruttoinlandsprodukt irgendwann um sieben Prozent erhöhen könnte.“



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