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Große OECD-Studie: Wer in welchem Land die meisten Steuern blechen muss – und wer am wenigsten

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Deutschland ist, das zeigen neue Daten der OECD, weiter ein Hochsteuerland – wie viele andere Länder Europas. Dabei kommt es auch darauf an, welchen Familienstand man hat. Unsere Auswertung zeigt, wer wo am meisten zahlt.

Vielen ist die hohe Abgabenlast in Deutschland ein Dorn im Auge – wofür arbeiten gehen, wenn die Schere zwischen Brutto und Netto enorm ist, sogar immer enormer zu werden scheint? Eine aktuelle Auswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) scheint diese Ansicht zu bekräftigen.

Alleinstehende Durchschnittsverdiener drücken der Analyse zufolge in Deutschland 47,8 Prozent ihres Lohns für Steuern, Kranken- und Sozialversicherungen ab. Der Anteil des Arbeitsgebers daran ist mitinbegriffen. Damit steht Deutschland auf Platz 2. Nur in Belgien greift der Staat mehr ab: 53,0 Prozent. Der OECD-Durchschnitt liegt deutlich niedriger: bei 34,6 Prozent. In den OECD-EU-22 sind es 41,2 Prozent.

 

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In anderen Ländern würden alleinstehende Durchschnittsverdiener deutlich mehr Netto mit nach Hause nehmen. In Neuseeland, der Schweiz und Südkorea beispielsweise müssen diese Arbeitnehmer weniger als 25 Prozent ihres Lohns abdrücken. In anderen Ländern, in direkter Nachbarschaft zur Bundesrepublik, ist die Abgabenlast indes meist vergleichbar hoch.

In Frankreich beispielsweise beläuft sich die Abgabenlast hier auf 47,0 Prozent (Platz 3 aller OECD-Länder), dahinter folgen Österreich, Italien und Finnland mit 46,8 Prozent, 45,9 Prozent und 43,1 Prozent. Am wenigsten Steuern zahlen indes Alleinverdiener in Kolumbien, nämlich gar nichts.

 

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Das hängt allerdings auch mit den Gehältern zusammen. In dem südamerikanischen Land beträgt das mittlere Einkommen gerade mal 14.644 kaufkraftbereinigte PPP-Dollar. Damit liegt der kolumbianische Durchschnittsverdiener unter der Grenze für die Steuererhebung.

In den USA wiederum verdient der Durchschnittsarbeitnehmer 64.889 PPP-Dollar – und behält davon nach den Abgaben noch 48.793 Dollar. Bis auf Mexiko (Nachsteuereinkommen von 13.489 PPP-Dollar) hat der Single-Durchschnittsverdiener in allen OECD-Ländern am Ende trotz Steuern mehr Geld in der Tasche als sein kolumbianisches Pendant. Nicht vergessen werden darf, dass die unterschiedlichen Steuerzahler mit ihren Abgaben teilweise sehr unterschiedliche Systeme und Infrastrukturen finanzieren. Der Amerikaner nimmt vom Brutto vom Netto mit, ist im Krankheitsfall aber anders als Bundesbürger mit ganz anderen Kosten konfrontiert, die keine Versicherung übernimmt.

Griechische Familien zahlen mehr Steuern als deutsche

Wenn es indes um andere Familienkonstellationen geht, ist Deutschland plötzlich auch kein Hochsteuerland mehr. Ein Ehepaar mit zwei Kindern und nur einem arbeitenden Partner zahlt hierzulande nur Abgaben in Höhe von 32,9 Prozent und damit sogar weniger als eine vergleichbare griechische Familie (33,7 Prozent).

Arbeiten beide Ehepartner dieser Familie und beziehen dabei ein durchschnittliches Gehalt, beläuft sich der Abgabensatz jedoch wieder auf 43,2 Prozent. Hier müssen nur französische und belgische Doppelverdiener-Familien mehr abgeben, nämlich 44,1 respektive 48,8 Prozent.

Das heißt: Tendenziell ist die Abgabenlast in Deutschland vergleichbar groß wie in anderen hochentwickelten OECD-Ländern, familiäre Umstände machen aber einen gewichtigen Unterschied. Einzelverdiener-Ehepaare mit zwei Kindern müssen hierzulande weniger Abgaben zahlen als in Finnland, Frankreich, Belgien, Schweden, der Türkei, Italien, Spanien und Griechenland.

Steuerlast in Deutschland ist langfristig merklich gesunken

Ein weiterer Punkt: In der langfristigen Entwicklung ist die Steuerlast in Deutschland gesunken. Single-Durchschnittsverdiener zahlten im Jahr 2000 mit 52,9 Prozent noch gut 5,0 Prozentpunkte mehr an Abgaben. Derartige Rückgänge sind nicht selbstverständlich. So stieg die Abgabenquote in anderen europäischen Ländern wie Portugal oder Luxemburg im gleichen Zeitraum.

 

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Spitzenreiter, was den langfristigen Trend nach unten angeht, sind aber osteuropäische Länder. Ungarns Single-Alleinverdiener drückten 2022 nur 41,2 Prozent ihres Bruttoeinkommens ab, satte 13,5 Prozentpunkte weniger als noch vor gut zwei Jahrzehnten. Ehepaare mit zwei Kindern wiederum zahlten in Polen im vergangenen Jahr vergleichsweise mikroskopische 11,9 Prozent an Steuern und Abgaben – enorme 21,4 Prozentpunkte weniger als noch im Jahr 2000.

 

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Ein Problem, welches der OECD-Report darüber hinaus anspricht, ist die hohe Inflation. Diese traf viele Arbeitnehmer gleich doppelt: Einerseits hielt der Lohnanstieg nicht mit der Teuerung Schritt. Real konnten sich viele Beschäftigte also weniger leisten. Auf der anderen Seite rutschten Arbeitnehmer durch Lohnanstiege teilweise in höhere Steuerklassen, sodass die gefürchtete kalte Progression eintritt – nach Steuern hat der Arbeitnehmer zwar nominal mehr Geld, real aber weniger Kaufkraft als zuvor.

Nur gut die Hälfte aller OECD-Länder, so die Studie, berücksichtigt in ihrem Einkommenssteuersystem die Inflation. Deutschland zählt nicht dazu. Zwar werden die Eckwerte im Rahmen des beschlossenen Inflationsausgleichsgesetzes angepasst. Generell nimmt die Bundesregierung die Eckwerte regelmäßig unter die Lupe – anhand zweier Berichte, die im Zwei-Jahres-Takt veröffentlicht werden, dem „Existenzminimumbericht“ und dem „Bericht über die Wirkung der kalten Progression“.

Nichtsdestotrotz ist dann immer ein neues Gesetz gefragt, um der kalten Progression entgegenzuwirken. Andere Industrieländer sind da weiter, wie etwa Belgien, die USA oder Israel. Dort orientieren sich die Steuerklassen automatisch am Verbraucherpreisindex.

man



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#Immobilien #Steuern #Aachen