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Hotline-Mitarbeiter erzählt: Digitale Grundsteuererklärung bringt Deutsche sogar zum Weinen

Wegen der Grundsteuerreform müssen alle Haus- und Wohnungseigentümer eine Erklärung an das Finanzamt senden. Mithilfe des Portals „Elster“ kann das Formular ab dem 1. Juli 2022 ausgefüllt und abgegeben werden. Manche bringt das aber an den Rand der Verzweiflung.

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Jeder Eigentümer einer Wohnung oder eines Hauses muss seine Grundsteuererklärung bis zum 1. Oktober abgegeben. Sie soll elektronisch an das Finanzamt übermittelt werden und ist für alle Eigentümer verpflichtend. Die Formulare dafür sind seit dem 1. Juli verfügbar. Mithilfe des Portals „Elster“ kann das Formular ausgefüllt und abgegeben werden. Doch viele betroffene Bürger scheitern daran, bei einigen Menschen fließen sogar Tränen – die Verzweiflung ist riesig.

Verzweiflung wegen Grundsteuer mit “Elster“: Hotline-Mitarbeiter werden angekeift

Das merken vor allem die Hotline-Mitarbeiter der Finanzämter in Deutschland, die teils vergebens versuchen, den Bürgern bei ihrer Grundsteuererklärung zu helfen. Sie bekämen die Wut der Leute zu spüren, sagt ein Mitarbeiter dem „Spiegel“ . „Die denken, sie hätten einen Beamten in der Leitung, der seit 20 Jahren im Finanzamt arbeitet“, berichtet er.

Die neue Grundsteuerberechnung stoße bei vielen auf Unverständnis. „Keiner versteht, was das soll. Keiner versteht, warum das ausgerechnet jetzt sein muss“, sagt der Hotline-Mitarbeiter. „Eine der häufigsten Fragen lautet: Sie haben doch alle Daten selbst, was wollen Sie von mir?“

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Beamtendeutsch lässt Eigentümer weinen

Neben der Frage nach dem Sinn würden vor allem die sperrigen Formulierungen einige Eigentümer in den Wahnsinn treiben. So hätten einige ältere Hotline-Anrufer am Telefon sogar geweint, weil sie die Informationsbriefe, die in einigen Bundesländern an die Bürger geschickt werden, nicht verstanden hätten. „Die dachten, da kommt jetzt eine Riesenrechnung“, sagt der Hotline-Mitarbeiter weiter. Eigentlich sollte das Schreiben die Eigentümer nur bei der Abgabe der Grundsteuererklärung unterstützen.

Kritik kommt diesbezüglich auch von der Universität Köln. Professorin und Sprachwissenschaftlerin Bettina Bock wirft dem Bayerischen Landesamt für Steuern vor, nicht an die Bürger zu denken. Die Formulierungen seien „absolut aus Sicht der Institution“, sagte sie zu „Spiegel“. Das Beamtendeutsch zeige sich zum Beispiel in Begriffen wie „Anredeschlüssel“, der lediglich die Anrede-Auswahl zwischen „Frau“ und „Mann“ beschreiben soll.

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Zeitdruck und komplexe Anmeldung bei Elster

Ein weiterer Punkt, der die Abgabe der Erklärung erschwert, ist die knappe Frist. Die Eigentümer bekommen für ihre Grundsteuererklärung nur vier Monate Zeit. Wer einer Vollbeschäftigung nachgeht, weiß, wie schnell eine solche Zeitspanne an einem vorbeirauscht. Dazu kommt, dass viele Bundesländer notwendige Informationen erst kürzlich online zur Verfügung gestellt haben. Sie hatten zuvor offenbar unterschätzt, wie viele Fragen die Elster-Erklärung aufwirft – für viele ein ärgerlicher Zeitverlust.

Für Elster-Frischlinge kommt weiterer Frust dazu. Das Warten auf den Elster-Zugang kann nämlich mehrere Wochen dauern. Der Grund: Nutzer brauchen eine sogenannte Zertifikatsdatei, die nach einer ersten Registrierung erst noch zugeschickt werden muss. Sie ist nötig, um digital eine Zugriffserlaubnis nachweisen zu können.

Die Erfahrungen der Elster-Nutzer zeigen offensichtlich großen Handlungsbedarf an. Viele, die sich direkt mit dem Steuerprogramm beschäftigen, fordern mehr Bürgernähe und weniger komplexe Strukturen. Die Hilfsangebote im Internet sind so zahlreich, dass es die Bürger schon wieder verwirrt und abschreckt – eine strukturierte Auswahl kaum möglich. Die betroffenen Eigentümer fordern Übersichtlichkeit, Schnelligkeit und digitalen Fortschritt.

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