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Beim Enkeltrick geben sich Kriminelle in der Regel als Verwandte aus, die in finanziellen Nöten stecken. Ihre Opfer sind meistens Seniorinnen und Senioren, die hohe Summen überweisen oder Schmuck, Bargeld oder Paysafekarten an vermeintliche Polizeibeamte übergeben sollen.

Viele Menschen sind mittlerweile sensibilisiert. Sie kennen den Enkeltrick und fallen deshalb auf die Hilferufe der vermeintlichen Verwandtschaft nicht mehr rein. Deshalb werden die Anrufe immer dramatischer – und ausgefallener. Weil die Opfer negativ überrascht und ab dem ersten Moment hoher emotionaler Druck aufgebaut wird, fallen viele auf den Trick rein.

So funktioniert der dramatische Trick-Anruf

Betrüger werfen in der Regel einen Blick in die Regionalzeitungen. Besonders unter den Traueranzeigen finden sich oft trauernde Eheleute und die Namen ihrer trauernden Kinder und Enkel. Auch Telefonbücher werden genutzt. Dort suchen die Betrüger nach altklingenden Vornamen – darunter etwa Dorothea, Helene, Hildegard, Vinzenz, Walburga, Waldemar oder Waltraut. In Kombination mit kürzeren Telefonnummern lassen sich so potentielle Opfer herausfinden.

Die Betrüger geben sich in der Neuauflage des bekannten Enkeltricks direkt als Polizistinnen oder Polizisten aus. Sie erklären in einem strengen und dramatischen Ton, dass Angehörige etwa in Haft genommen wurden, weil sie einen Unfall verursacht haben und Menschen dabei ums Leben gekommen seien.

Ziel ist es, hohen Emotionalen Druck aufzubauen – und zwar bereits ab den ersten Sekunden. Die fiktiven Geschichten klingen glaubwürdig, dramatisch und es wird immer die schlimme Verfassung der vermeintlichen Angehörigen genannt.

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ist alarmiert und hat eine eigene Ermittlergruppe gebildet. Allein im Vorjahr lag die Schadenssumme des Enkeltricks bei rund elf Millionen Euro. Im laufenden Halbjahr summiere sich der Schaden auf einem ähnlich hohen Niveau. „Wir erwarten eine Steigerung und das bereitet uns natürlich Sorgen“, sagt Oliver Hoffmann vom LKA Baden-Württemberg in der SWR-Sendung „Marktcheck“.

Deshalb funktioniert der Schock-Anruf 

Betrüger würden zunächst für einen Überraschungsmoment sorgen. Sie geben an, dass sich Verwandte in einem schlimmen Notfall befinden. Für eine Kaution oder eine Operation werde dringend Geld benötigt.

Die betroffenen Opfer fühlen sich überrumpelt und wollen deshalb schnelle Hilfe anbieten. Das nutzen die Kriminellen aus und fordern hohe Summen, die teilweise im fünfstelligen Bereich liegen. Die Übergabe findet oft vor der Haustür oder an vorgegebenen Orten statt.

Der Schock-Anruf ist besonders perfide.

„Dadurch, dass der hohe emotionale Druck das Entscheiden und die Wahrnehmung übernimmt, funktionieren rationale und nüchterne Gedankengänge nicht mehr“, erklärt Martin Rettenberger, Direktor der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden gegenüber dem SWR. „Die Angst, dass wirklich etwas passiert sein könnte, übernimmt dann die Oberhand.“

So wehren Sie sich gegen den Trick-Anruf

Bleiben Sie ruhig, egal was Ihnen am Telefon erzählt wird. Die Polizei ruft Sie niemals bei einem Notfall an und verlangt Bargeld oder Wertgegenstände.

Erhalten Sie einen solchen Trickanruf, beenden Sie das Gespräch, indem Sie ohne viele Worte auflegen. Kontaktieren Sie schnellstmöglich die Polizei.

Seniorinnen und Senioren mit altklingenden Namen und kurzen Festnetznummern sollten den Eintrag aus dem Telefonbuch löschen. Bei Traueranzeigen hilft es nur die Namen der trauernden Personen anzugeben und auf Angaben wie „dein Ehemann“, „deine Ehefrau“ oder „deine Kinder“ zu verzichten.

Erhalten Sie eine WhatsApp-Nachricht von einem unbekannten Kontakt, der ebenfalls von einem Notfall angehöriger Personen berichtet und Geld verlangt, sollten Sie ebenfalls hellhörig werden. Blockieren Sie den Kontakt und informieren Sie die Polizei. 



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