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Adresse falsch, nicht genügend Briefmarken oder eine unleserliche Handschrift: Wenn der Brief nicht kommt, gibt es dafür viele verschiedene Gründe. Aber mittlerweile hängt es nicht nur ausschließlich mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern zusammen: Wie die Bundesnetzagentur in Bonn der dpa mitteilte, haben sich vor allem in diesem Sommer die Beschwerden gegenüber der Post gehäuft.

Ausfälle: Auch kleinere Städte betroffen

Allein im Juli und August seien circa 6500 Post-Beschwerden eingegangen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Hauptsächlich ging es dabei um verspätete oder verloren gegangene Briefe. Die Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen den hohen Anstieg in den Sommermonaten, denn: In der ersten Jahreshälfte gingen insgesamt 8900 Beschwerden ein. Das heißt also, rund zwei Drittel fallen alleine auf den Juli und August.

Betroffen waren Großstädte wie Berlin, Nürnberg und München, aber auch kleinere Städte wie Freudenstadt in Baden-Württemberg, Pfaffenhofen in Bayern oder Steinfurt in NRW. Die Regulierungsbehörde leitete deswegen 14 Prüfungen ein. Außerdem forderte sie die Deutsche Post auf, die Mängel zu beseitigen.

Zu diesen Mängeln gehören vor allem Verzögerungen, Verluste oder Fehlwürfe – also der Einwurf in einen falschen Briefkasten und eine verspätete Ankunft beim eigentlichen Empfänger. Die Prüfungen der Bundesnetzagentur können auch nur bedingt Abhilfe schaffen: Sie sind nur eine Art schriftliche Ermahnung. Ein wirkliches Druckmittel sind sie nicht, da die Regulierungsbehörde hierbei keine Sanktionen – etwa Geldbußen – verhängen kann.

Deutsche Post: „Fachkräftemangel“ ist schuld

Die Deutsche Post begründet die Vorwürfe mit dem Fachkräftemangel und damit, dass es einen – coronabedingt – hohen Krankenstand gäbe. „Zudem haben viele unserer Kräfte ab Juli 2022 ihren Sommerurlaub abgewickelt“, sagte eine Firmensprecherin. Inzwischen sei die betriebliche Lage „wieder stabil“. Die Bundesnetzagentur gab allerdings zu bedenken, dass die Beschwerdezahlen auch im September bisher noch hoch seien.

Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben kritisiert die Begründung von DHL. Coronabedingte Personalprobleme hätten auch andere Firmen in Deutschland gehabt, ohne dass sich deren Dienstleistungsqualität so stark verschlechtert habe, sagte er gegenüber der dpa. „Sollte die Qualität der Briefdienste dauerhaft schlecht sein, sollte der Gesetzgeber in Betracht ziehen, der Bundesnetzagentur Sanktionsmöglichkeiten einzuräumen und somit ein schärferes Schwert in die Hand zu geben“, so Houben.

Von den Ausfällen betroffen ist die gesamte Branche – doch da die Deutsche Post und DHL mit Abstand zu den Marktführern zählen, entfallen auf sie die meisten Beschwerden. Überraschenderweise geht es erstmals hauptsächlich um Briefe – denn normalerweise sind es vor allem Pakete, die verloren gehen.

Auch die Gewerkschaft Verdi weiß um die Probleme, mit denen Konzerne wie die Deutsche Post kämpfen. Die Belastung der Zustellerinnen und Zusteller bei der Deutschen Post und anderen Firmen sei sehr hoch, sagte ein Sprecher der Arbeitnehmerorganisation. Mehr Personal sei nötig, das unbefristet eingestellt werde.

Wie Post sicher bei Ihnen ankommt

Dass die Deutsche Post und DHL aufgrund von Personalmangel Ihren Brief oder Ihr Paket nicht rechtzeitig beziehungsweise gar nicht liefern, können Sie kaum verhindern. Aber laut „Stiftung Warentest“ gibt es ein paar Schritte, mit denen Sie die Chancen auf eine einwandfreie Zustellung erhöhen:

  • Einschreiben: Damit können Sie sicherstellen, dass Postboten Ihnen nur gegen Unterschrift die Sendung zustellen. Briefe per Einschreiben kosten 2,05 Euro zusätzlich zum Porto.
  • Nachsendeauftrag: Vor allem nach einem Umzug kommt es öfter zu Problemen bei der Zustellung. Ein Nachsendeauftrag von Ihrer alten an Ihre neue Adresse kann Ihnen eine Menge Ärger ersparen. Bei der Deutschen Post zum Beispiel können Sie den innerhalb weniger Tage beantragen. Der Auftrag läuft dann für bis zu sechs oder 12 Monate und kostet online 23,90 beziehungsweise 30,90.

Brief verloren gegangen? Das können Sie tun

Ist Ihr Brief tatsächlich nicht angekommen, kann dies mehrere Gründe haben. Das können Sie tun, um an Ihre Sendung zu gelangen:

  • Kontakt mit dem Zusteller aufnehmen: Sofern Ihre Sendung nicht versichert oder per Einschreiben verschickt worden ist, können Sie den Status auch nicht überprüfen. Beim Service der Post erreichen Sie werktags jeweils von acht bis 18 Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ihnen helfen können.
  • Nachforschungauftrag: Nach 20 Tagen gilt eine Sendung als verschollen. In diesem Fall können Sie bei der Post einen Nachforschungsauftrag erstellen. Hier muss die Post innerhalb von vier Wochen den Status des Briefes ermitteln. Wenn diese nicht aufgefunden wird, gilt sie als verschollen. War Ihre Sendung versichert, ersetzt Ihnen die Deutsche Post den Schaden.
  • Sendung als verschollen melden: Verloren gegangene oder verschollene Sendungen werden beim Zusteller zentral gesammelt. Wenn Sie einen Vermerk hinterlassen, kann Ihnen der Brief mit etwas Glück auch Jahre später noch zugestellt werden.

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