Viele Leute leben in einer WG, um Geld zu sparen. In München geht diese Rechnung jedoch nicht auf: Dort zahlen die Menschen sowohl für eine eigene Wohnung als auch für ein WG-Zimmer viel Geld. Das beweist einmal wieder ein Inserat auf dem Portal „wg-gesucht.de“.
Kleines Münchner WG-Zimmer soll 950 Euro kosten
Dort ist eine WG im beliebten Stadtteil Schwabing zum 1. Juli auf der Suche nach einem neuen Mitbewohner. Sie wirbt mit einer Größe von 86 Quadratmetern, direkter Lage am Olympiapark, Balkon mit Alpen-Blick und einem verspielten WG-Hund. „Dein Zimmer hat genau die richtige Größe, damit du dich wohlfühlst“, schreibt die aktuelle Mieterin. Mit 13 Quadratmetern fällt es allerdings eher klein aus. Dafür ist der Preis umso größer: 950 Euro kostet das Zimmerlein im Monat, die Kaution schlägt noch einmal mit 2700 Euro zu Buche.
Unverschämt – finden die Leute, die auf der Facebookseite der Münchner „Tz“ einen Beitrag über die Annonce kommentieren. „Sowas sollte vom Gesetzgeber verboten werden“, echauffiert sich ein Nutzer. „Selber schuld, wer sowas zahlt“, argumentiert ein anderer.
Mietpreise in deutschen Großstädten sind in den letzten fünf Jahren stark gestiegen
Dabei ist das Inserat kein Einzelfall, wie ein Überfliegen der WG-Angebote in München offenbart. Verwunderlich sind die deftigen und schier unbezahlbaren Mieten jedoch nicht. Schließlich sind die Mietpreise in den größten deutschen Städten in den vergangenen fünf Jahren zum Teil sehr deutlich gestiegen. Wohnungssuchende zahlen heute bis zu 34 Prozent mehr für eine Mietwohnung als 2018. Das zeigt eine Analyse von „immowelt“, in der die Quadratmeterpreise von auf immowelt.de angebotenen Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im März 2018 und 2023 miteinander verglichen wurden.
In München, der mit Abstand teuersten deutschen Stadt, lag die durchschnittliche Angebotsmiete einer Bestandswohnung im März 2023 bei 17,42 Euro pro Quadratmeter. Vor 5 Jahren waren es noch 15,63 Euro, was einem Anstieg von 11 Prozent entspricht. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die bayerische Landeshauptstadt in den 12 Monaten vor der Corona-Pandemie mit einem Plus von 6 Prozent zwischen März 2019 und 2020. Stagnierten die Angebotsmieten in der Isarmetropole zunächst, zogen ab 2021 jedoch wieder an.
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