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Die 46-jährige Lena W. arbeitet als systemischer Coach und lebt schon beinahe ihr halbes Leben in Eimsbüttel. Vor einer langwierigen Suche nach einer neuen Wohnung grauste es ihr. Umso erleichterter war sie, als sie auf dem Immobilienportal „Salz & Brot“ eine ansprechende Zwei-Zimmer-Wohnung in der Nähe fand: 55 Quadratmeter für 880 Euro warm. Ein attraktives Angebot, preislich noch im Rahmen. Der Anbieter: eine Immobiliengesellschaft mit Handelsregistereintrag.

Mehrmals telefonierte Lena mit mutmaßlichem Vermieter: „Ein stinknormaler Businesstyp“

Lena W. füllt die Selbstauskunft aus und wird zur Besichtigung eingeladen. Diese findet kontaktlos statt, der Wohnungsschlüssel liegt in einem gesicherten Kasten außerhalb des Hauses bereit. Der jetzige Mieter sei im Ausland und über den Termin informiert.

Die 46-Jährige ist von der Wohnung angetan – sie sagt zu. Ihre alte Wohnung kündigt sie. Sie bekommt einen Hamburger Mietvertrag per E-Mail zugesandt, den sie unterschrieben zurücksendet. Für den Vertragsabschluss telefoniert sie mehrfach mit einem Mann. Er klang wohl wie „ein stinknormaler Businesstyp“, sagt W.. Dann kommt die Zahlungsaufforderung: Binnen zehn Tagen soll sie die erste Monatsmiete plus Kaution auf ein Commerzbank-Konto überweisen – insgesamt rund 3000 Euro. Lena W. überweist.

Durch Zufall erfährt W., dass alle Wohnungen des fraglichen Mehrfamilienhauses in einer Hand liegen und damit keine der Wohnungen der Immobilienfirma gehört und auch keine von ihr verwaltet wird. Vergeblich versucht sie, den Anbieter zu erreichen.

„Bislang sind uns neun weitere Opfer bekannt“

Dann wird ihr klar, dass sie nicht nur einem Betrüger aufgesessen ist und rund 3000 Euro verloren hat – schlimmer noch, sie ist akut von Obdachlosigkeit bedroht: Ihre alte Wohnung ist bereits gekündigt, am 15. Juli muss sie ausziehen.

Die Polizisten-Tochter bringt den Betrug zur Anzeige. „Bislang sind uns neun weitere Opfer bekannt“, sagte ein Polizei-Sprecher der Mopo. Die Kripo bittet W., den Namen der Immobiliengesellschaft noch nicht zu nennen.

Was Sylvia Sonnemann von „Mieter helfen Mietern“ zu dem Fall sagt und wie es für die bald wohnunglose Lena weitergeht, lesen Sie bei mopo.de.



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