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Steigende Zinsen ließen den Traum von der eigenen Immobilie für viele Deutsche im vergangenen Jahr in weite Ferne rücken. In beliebten Großstädten wie Hamburg, Köln oder München sanken sogar die Kaufpreise, nachdem es zuvor lange immer teurer wurde. Doch der Markt für Wohneigentum scheint sich wie bereits im ersten Quartal 2023 weiter zu stabilisieren, wie eine aktuelle Analyse des Portals Immowelt für Bestandswohnungen zeigt.

Preise für Bestandswohnungen in Hamburg und München gestiegen

In fünf von 14 untersuchten Großstädten sind die Preise für Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, 1990er-Baujahr) zwischen April und Juli 2023 leicht gestiegen. Laut Immowelt-Auswertung haben sich in München die Preise in den vergangenen Monaten zum ersten Mal seit einem Jahr wieder um ein Prozent verteuert. Derzeit würde am Markt ein durchschnittlicher Quadratmeterpreis von 8575 Euro verlangt.

Auch in Hamburg zogen die Preise für Bestandswohnungen im zweiten Quartal um ein Prozent an. Hier kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 6266 Euro – bundesweit nach München der zweithöchste Wert. Allerdings liegen die Preise in beiden Städten weiterhin um rund zehn Prozent unter den Topwerten aus dem vergangenen Jahr.

Auch in Berlin konnten sich die Preise für Bestandswohnungen halten, wenn auch kein Preisanstieg im zweiten Quartal zu beobachten war. Hier kostet der Quadratmeter derzeit 5128 Euro. In Köln und Frankfurt/Main sinken die Preise im Bestand leicht um zwei Prozent. Auch in Essen und Dortmund ist ein leichter Preisrückgang gegenüber dem ersten Quartal 2023 zu beobachten.

„Für Käufer mit Erspartem bietet das große Chancen“

Trotzdem seien die sich stabilisierenden Preise „ein gutes Zeichen für den Immobilienmarkt“, sagt Felix Kusch von Immowelt. „Für Käufer mit Erspartem bietet das aktuelle Marktumfeld sogar große Chancen.“ Aufgrund geringer Konkurrenz könnten Interessenten häufig besser über die Preise verhandeln. Außerdem sei das Angebot auf den Immobilienportalen „so groß wie lange nicht mehr“, so Kusch.

„Sobald die Zinsen wieder fallen, wird der Markt für Wohneigentum wieder dynamischer werden“, analysiert Professor Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. „Mit dieser Entwicklung ist bereits zum Jahreswechsel 2023/24 zu rechnen.“ Voigtländer rät Kaufinteressenten dazu, bereits jetzt zuzuschlagen. Seinen Gastbeitrag für FOCUS online lesen Sie hier.

„Die Nachfrage nach Kaufimmobilien kehrt zurück“

Auch eine Analyse des Portals Immoscout24 zeigt, dass die Preise für Häuser und Wohnungen im zweiten Quartal um 0,6 Prozent gestiegen sind. Der Preisverfall im vierten Quartal 2022 von vier bis sechs Prozent bei Wohnungen scheint sich durch die leicht steigenden Preise langsam auszugleichen. Auch die Nachfrage nach Eigentumswohnungen steigt laut dem Portal im zweiten Quartal bundesweit leicht an.

„Getrieben durch die hohe Konkurrenz auf dem Mietmarkt, dem damit verbundenen starken Anstieg der Mietpreise und der Stabilisierung der Finanzierungsrate, kehrt die Nachfrage nach Kaufimmobilien zunehmend zurück“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24. „Mit Blick auf die stockenden Neubauaktivitäten wird sich dieser Trend vermutlich fortsetzen.“



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