Finanzminister Christian Linder will den Bundesländern mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Grunderwerbsteuer geben. Sie sollen den Steuersatz sogar auf null herunterfahren können. Dies geht aus einem Papier des Ministeriums hervor, das laut dem „
Handelsblatt
“ zum Wochenende an die Länder verschickt wurde
Bundesländer sollen auf Grunderwerbsteuer ganz verzichten können
In der Textvorlage heißt es: „Die Länder erhalten die Befugnis, einen
ermäßigten Steuersatz
bei unmittelbaren Grundstückserwerben einzuführen, wenn der Erwerber des Grundstücks eine oder mehrere natürliche Personen sind und das Grundstück nach dem Erwerb den eigenen Wohnzwecken dienen soll.“
Die Länder sollen zudem „weitere Einschränkungen für die Gewährung des ermäßigten Steuersatzes festlegen können, insbesondere eine weitere Beschränkung des Erwerberkreises“. Die geplante Reform füge sich in das bisherige System der Grunderwerbsteuer ein, weshalb eine Änderung des Grundgesetzes nicht notwendig sei, heißt es in dem Papier.
Das heißt im Klartext: Wer als Privatbürger ein Grundstück kauft, um darauf für sich eine Immobilie zu bauen, würde von einer Grunderwerbsteuer-Entlastung profitieren. Im Umkehrschluss ergibt sich: Gewerbliche Immobilieninvestoren können eine reduzierte Steuer nicht nutzen.
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Grunderwerbsteuer verteuert einen Immobilienkauf
Die Grunderwerbsteuer fällt beim Erwerb eines Grundstücks bzw. einer Immobilie an. Über die Höhe des Steuersatzes entscheiden die Länder. Die Ampel hatte im Koalitionsvertrag Erleichterungen bei der Grunderwerbsteuer vereinbart, um den Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums zu erleichtern. Zu diesen Absprachen macht nun Lindners Papier konkrete Vorschläge.
Die Grunderwerbsteuer gehört zu den sogenannten Kaufnebenkosten. Für sie fallen je nach Bundesland 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises an. Weitere Kaufnebenkosten, die das Budget eines Immobilienerwerbers ebenfalls belasten, sind etwa Maklerprovisionen sowie Notar- und Grundbuchkosten.
Beispielrechnung:
Herr A. kauft in Köln eine Immobilie im Wert von 400.000 Euro. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) berechnet eine Grunderwerbsteuer in Höhe von 6,5 Prozent – das macht 26.000 Euro. Würde NRW auf die Grunderwerbsteuer komplett verzichten, könnte Herr A. beim Kauf 26.000 Euro sparen. Selbst, wenn die Politik den Steuersatz nur halbiert, wären 13.000 Euro Ersparnis drin.
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