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Zu viele Mieter, zu wenig Unterstützung: Deutschland braucht mehr Eigentümer, sonst droht eine soziale Katastrophe

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Deutschland ist noch immer ein Land der Mieter. Dabei gibt es gute Gründe, mehr Bundesbürgern die eigenen vier Wände zu ermöglichen. Der Staat geht zwar die ersten Schritte in die richtige Richtung. Doch es ist mittlerweile allerhöchste Zeit, beim Thema Wohneigentumsförderung die Ärmel hochzukrempeln.

  • Im angehängten Video erfahren Sie, warum ein Wohn-Experte eher eine radikale Wohn-Reform fordert, als neue Wohnungen in Deutschland.

 

 

 

Eigentlich sollte es eines der wichtigsten Ziele des Staates sein, so viele Bundesbürger wie möglich in die eigene Wohnung oder das eigene Haus zu bringen. Allein schon deshalb, weil die hohen und vermutlich weiter anziehenden Mieten für viele Menschen zu einem existenziellen Problem geworden sind. Studien zeigen, dass die Bezahlbarkeit des Wohnens für private Miethaushalte ein immer größeres Problem darstellt. Neue Daten des Statistischen Bundesamtes belegen das. Demnach mussten die Haushalte, die zur Miete wohnen, im Jahr 2022 im Schnitt fast 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Bruttomiete aufwenden. So hoch war die Quote noch nie.

Problem mit sozialer Sprengkraft

Besonders bedenklich stimmt, dass laut Definition des Statistikamtes mittlerweile 16 Prozent aller Miethaushalte als überbelastet gelten, also mit einer Mietbelastung von 40 Prozent und mehr zu kämpfen haben. Der Deutsche Mieterbund sieht die Grenze zur Überbelastung gar schon bei einer Quote von 30 Prozent erreicht.

Das würde heißen: Fast jeder dritte Miethaushalt in Deutschland kann sich sein Dach über den Kopf eigentlich schon nicht mehr leisten. Die Entwicklung birgt enorme soziale Sprengkraft. Und das Problem dürfte sich noch verschärfen, sollten die Mieten in den kommenden Jahren stärker zulegen als die Löhne. In diesem Zusammenhang sind die eigenen viel Wände auch als wichtiger Baustein für die Altersvorsorge zu sehen, die hierzulande zu einem immer drängenderen Problem wird.

Über den Experten

Tomas Peeters ist Vorstandsvorsitzender der Baufi24 AG.

 

Es gibt also gute Gründe für den Staat, eine Erhöhung der Wohneigentumsquote anzustreben und den Erwerb von privatem Wohneigentum gezielt zu unterstützen. Zwar gab es immer wieder ambitionierte Programme, wie die von 1996 bis 2006 gezahlte Eigenheimzulage. Über sie erhielten etwa 4,5 Millionen Antragsteller einen staatlichen Zuschuss zur Finanzierung der eigenen vier Wände. Allerdings war diese Maßnahme mit einem Fördervolumen von insgesamt mehr als 106 Milliarden Euro auch einer der teuersten Subventionen in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein weiteres Beispiel ist das im Jahr 2020 ausgelaufene „Baukindergeld“, mit dessen Hilfe rund 430.000 vormalige Miethaushalte beim Erwerb von Wohneigentum finanziell unterstützt wurden.

Ernüchternd: Mehr Mieter als Eigentümer

Wirklich gebracht hat das alles nichts. Denn die Zahl der Miethaushalte ist hierzulande noch immer viel zu hoch. Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts leben in Deutschland immer noch mehr der Menschen zur Miete als in ihren eigenen vier Wänden. Die Wohneigentumsquote liegt also wie schon seit Jahrzehnten unter 50 Prozent. Damit rangiert Deutschland im europäischen Vergleich auf einem der hintersten Plätze.

Die Dringlichkeit wächst

Die Notwendigkeit, den Erwerb von Wohneigentum zu fördern, hat zuletzt noch zugenommen. Denn die rasant gestiegenen Bauzinsen, die nach wie vor hohen Immobilienpreise sowie die restriktivere Kreditvergabe durch die Banken machen es vielen Menschen quasi unmöglich, sich den Traum von der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus zu verwirklichen. Das betrifft insbesondere junge Familien, die immerhin fast 40 Prozent der Miethaushalte in Deutschland stellen.

Was Hoffnung macht

Gut, dass es auch Lichtblicke gibt. Dazu gehört das jüngste Förderprogramm des Bundesbauministeriums „Wohneigentum für Familien“. Seit dem 1. Juni 2023 können Familien mit geringen und mittleren Einkommen, die ein selbstgenutztes, klimafreundliches Wohngebäude oder eine entsprechende Eigentumswohnung neu bauen oder innerhalb von zwölf Monaten nach Bauabnahme als Ersterwerber kaufen, bei der KfW zinsverbilligte Kredite zwischen maximal 140.000 und 240.000 Euro beantragen. Zum Programmstart beträgt der effektive Jahreszins 0,01 Prozent für Kreditlaufzeiten von bis zu zehn Jahren, 0,96 Prozent für elf bis 25 Jahre und 1,16 Prozent für bis zu 35 Jahre Kreditlaufzeit (jeweils mit zehn Jahren Zinsbindung).

Zinsverbilligte Darlehen sind wichtig, gerade vor dem Hintergrund der gestiegenen Bauzinsen. Aber es bedarf mehr. Ein Paukenschlag wäre die längst überfällige Abschaffung der Grunderwerbssteuer für den Ersterwerb von eigengenutzten Wohnungen. In diese Frage ist zuletzt Bewegung gekommen. Ein Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums sieht vor, dass die Länder für Erwerber selbstgenutzten Wohneigentums einen vom allgemeinen Grunderwerbsteuersatz abweichenden Steuersatz festlegen können. Dieser kann auch Null betragen. Bei dem Entwurf soll zudem durch eine Neuregelung beim Länderfinanzausgleich verhindert werden, dass sich eine Steuersenkung für das jeweilige Bundesland nachteilig auswirkt. Man darf gespannt sein, ob die Länder der Regelung zustimmen und sie zur Förderung des Erwerbs selbstgenutzten Wohneigentums umsetzen.

Auch beim Thema energetische Sanierung schlummert viel Potenzial. Neubauten werden in der Regel nach hohen energetischen Standards errichtet, doch im Bestand hakt es an effektiver Unterstützung durch den Staat. Gerade aus Finanzierungssicht gibt es bisher kein wirklich brauchbares KfW-Programm, das die Kundenbedürfnisse bei realistischen Einkommensgrenzen abdeckt. Hier muss auf jeden Fall etwas passieren.

Fazit: Zeit, die Ärmel hochzukrempeln

Zinsverbilligte Darlehen und eine mögliche Entlastung bei der Grunderwerbssteuer – das hört sich schon mal gut an. Aber es gibt noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, den Hebel anzusetzen. Dazu gehören beispielsweise ein leichterer Zugang zu Eigenkapitalersatzdarlehen, die steuerliche Abzugsfähigkeit der Schuldzinsen bei selbstgenutztem Wohneigentum sowie niedrigere Neubaustandards. Es wird Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und Deutschland zu einem Land zu machen, in dem die Menschen ihr Dasein selbstgesteuert im eigenen Heim gestalten können.



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#Immobilien #kaufen #Aachen