„Guten Tag, ich prüfe gerade die Glasfaseranschlüsse in Ihrer Nachbarschaft. Können Sie mir sagen, wie schnell Ihr Internet heute ist?“ Mit diesen Worten beginnt oft das Haustürgeschäft, über das derzeit viele Menschen in den sozialen Medien berichten. Sie klagen über die penetrante und bestimmte Art der Anbieter, die ihnen in vielen Fällen auch Lügen auftischen.
Stets gelassen freundlich gehen die Personen dabei vor, um insbesondere an die Kontaktdaten der Haushalte zu kommen. In einem konkreten Fall berichtet eine Leserin von FOCUS online davon, wie der Verkäufer an der Haustür zu Beginn den aktuellen Tarif und die Telefonnummer „zur Überprüfung“ verlangt habe. Nur wenige Tage später folgte die Bestätigung eines neuen Anschlusses. Obwohl das überhaupt nicht gewollt gewesen ist.
Auch bei mehreren Redakteuren von FOCUS online klingelten Außendienstmitarbeitende in den vergangenen Monaten, boten Glasfaseranschlüsse zum kleinen Preis an. Über die genauen Kosten gibt es meistens keine Information – und das ist auch das fatale.
In einem konkreten Fall meinte der Außendienstmitarbeitende sogar frech: „Wieso wollen Sie die Preise vergleichen? Ich mache Ihnen doch schon das beste Angebot.“
Die Verbraucherschützer schlagen Alarm.
„Viele Betroffene fühlen sich von dem Geschäftsgebaren und den falschen Behauptungen überrumpelt. Einige werden zur Unterschrift gedrängt. Zeit, um die Vertragsunterlagen zu prüfen, bekommen sie meist nicht“, so das Fazit der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
So wehren Sie sich gegen penetrante Verkäufer an der Haustür
Drehen Sie den Spieß um. Erklären Sie, dass Sie sich selbst um den Anschluss kümmern wollen und keine Zeit haben.
Denken Sie daran, dass nicht Sie etwas von dem Verkäufer wollen, sondern er etwas von Ihnen. Bleiben Sie freundlich und bitten Sie den Verkäufer zu verschwinden. Bleibt er stur, gilt: Erklären Sie direkt, dass Sie sich gestört fühlen und er das Grundstück verlassen soll. Auch hier freundlich bleiben.
Hilft auch das nicht, fragen Sie nach dem Namen des Mitarbeiters und betonen Sie, dass Sie nun die Polizei informieren werden. In vielen Fällen ziehen sich die Mitarbeitenden dann spätestens zurück. Es ist ratsam, sich außerdem mit dem Telefonanbieter in Verbindung zu setzen und den Fall zu schildern. Sie können Anbietern auch das Recht entziehen, Sie über Angebote telefonisch oder an der Haustür zu informieren. Sie können sich hier auch eine Bestätigung einholen.
So widerrufen Sie Verträge, die Sie an der Haustür abgeschlossen haben
Wenn Sie einen Vertrag an der Haustür abgeschlossen haben, sollten Sie diesen so schnell wie möglich telefonisch, schriftlich oder im Shop des Anbieters widerrufen.
Wenn Sie den Vertrag über eine Online-Maske stornieren wollen, zum Beispiel bei der Deutschen Telekom, brauchen Sie in vielen Fällen dazu die Auftragsnummer und die Rufnummer des neuen Vertrags, die Sie an der Haustür oft nicht bescheinigt bekommen. Damit wollen die dubiosen Verkäufer verhindern, dass Sie widerrufen.
Grundsätzlich können Sie Verträge innerhalb von zwei Wochen nach Abschluss widerrufen. Wenn der Telefonanbieter diese Frist mit fadenscheinigen Begründungen verlängert, wenden Sie sich an den Kundenservice, die Verbraucherzentralen oder suchen Sie einen Rechtsanwalt auf.
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