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Gaspreisbremse kommt: Was für Besitzer von Öl- und Holzheizungen geplant ist

Die Gaskommission hat am Montag einen Vorschlag für die Gaspreisbremse gemacht. In der Diskussion um Heizkosten gehen andere Arten wie Ölheizung, Pelletheizung und Stromheizung unter – obwohl die Preise für die Rohstoffe hier stärker steigen.

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Ab März soll es nach dem Willen der Gaskommission eine Gaspreisbremse geben. Der Staat würde den Preis dann auf 12 Cent pro Kilowattstunde deckeln, aber nur für 80 Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs. Die restlichen 20 Prozent müssten Verbraucher mit dem regulären Gaspreis bezahlen. Im September lag dieser Preis bei 21,9 Cent pro Kilowattstunde, er wird in den Wintermonaten aber wohl noch steigen, da bereits Hunderte Preiserhöhungen angekündigt sind.

Spannend, aber gerade keine Zeit?

Gehen wir davon aus, dass der Gaspreis auf dem hohen Niveau stabil bliebe, würde die gebremste Kilowattstunde Gas 13,98 Cent kosten. Das wären immer noch 112 Prozent mehr als vor einem Jahr und würde entsprechende Mehrkosten für Haushalte bedeuten. Ein Single in einer 50-Quadratmeter-Wohnung muss mit 517 Euro rechnen, Paare auf 80 Quadratmetern mit 827 Euro mehr und Familien auf 120 Quadratmetern mit 1240 Euro. Das sind allerdings alles nur Durchschnittswerte, die von einem mittleren Verbrauch und einer mittelguten Dämmung ausgehen.

Sie heizen anders als mit Gas? Wie teuer ist es geworden?

Wer mit Gas heizt, bekommt einen finanziellen Zuschuss. Doch wie es steht um andere Heizungsarten? Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen: Wie teuer ist es bei Ihnen geworden und was machen Sie dagegen?

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Pelletheizungen verursachen höchste Mehrkosten

Das ist immer noch viel Geld, die Gaspreisbremse schützt damit aber vor noch höheren Kosten. Ohne sie würde ein Single 1071 Euro mehr bezahlen als vor einem Jahr, Paare 1714 Euro und Familien sogar 2570 Euro.

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Wer mit Gas heizt, ist allerdings längst nicht der Einzige, der in diesem Winter deutlich tiefer in die Tasche greifen muss. Auch der Betrieb von Öl-, Pellet- und Holzheizungen wird teurer. Wir haben das für die drei Heizungsarten bei einem durchschnittlichen Verbrauch in einem durchschnittlichen Haus oder einer durchschnittlichen Wohnung vergleichend ausgerechnet.

So ist der Preis für Heizöl seit dem vergangenen September von durchschnittlich 0,74 auf 1,60 Euro pro Liter angestiegen. Das sind 117 Prozent mehr, also etwas stärker als der gebremste Gaspreis. Die Mehrkosten für Verbraucher liegen deswegen auch entsprechend höher. Singles auf 50 Quadratmetern zahlen 663 Euro zusätzlich, bei Paaren auf 80 Quadratmetern sind es 1061 Euro und bei Familien auf 120 Quadratmetern 1592 Euro.

Bei Pelletheizungen wird es sogar noch teurer. Hier liegen die Mehrkosten zwischen 726 und 1742 Euro. Das liegt daran, dass der Pelletpreis deutlich stärker angezogen ist als etwa der Ölpreis. Die Tonne Holzpellets kostet derzeit rund 740 Euro, vor einem Jahr waren es noch 220 Euro. Das ergibt einen Anstieg von 234 Prozent.

Der Strompreis ist hingegen nur um bescheiden wirkende 43 Prozent angestiegen. Von 30,7 ging es auf 43,9 Cent pro Kilowattstunde nach oben. Wer allerdings mit Strom heizt, kann sich darüber nicht freuen. 13,2 Cent mehr pro Kilowattstunde wirken sich beim durchschnittlichen Verbrauch für Heizung und Warmwasser mit jährlichen Mehrkosten zwischen 924 und 2218 Euro je nach Haushaltsgröße aus.

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So könnten auch andere Heizungsarten entlastet werden

Die Rechnung zeigt: Ohne Gaspreisbremse würden die Besitzer von Gasheizungen trotz allem am stärksten draufzahlen. Gasheizungen sind hierzulande zudem am stärksten verbreitet. 49,5 Prozent der Deutschen erwärmten 2021 nach Daten von Statista ihre Räume und ihr Wasser damit. 14,1 Prozent heizen mit Fernwärme, die ebenfalls von der Maßnahme betroffen ist. Eine Gaspreisbremse bringt also dem größten Teil der Bevölkerung die größte Entlastung.

Besitzer anderer Heizungsarten werden allerdings nicht entlastet, obwohl sie jetzt mehr zahlen müsste als Gaskunden und eben die restlichen 36 Prozent der deutschen Haushalte ausmachen. Überlegungen, sie auch zu entlasten, gibt es aber durchaus.

Für Stromkunden soll ab dem kommenden Jahr eine Strompreisbremse gelten. Bisher ist immer noch nicht klar, wie die genau aussehen soll. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte zuletzt einen Deckel von 30 Cent pro Kilowattstunde für 75 Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs ins Spiel gebracht. Das hätte eine enorme Wirkung. Die Preissteigerung bei Strom würde dann nur noch 9 statt 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen. Wer mit Strom heizt, müsste dann nur noch zwischen 194 und 466 Euro zusätzlich im Jahr bezahlen.

Für Ölheizungsbesitzer brachte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei einem Wahlkampftermin in der vergangenen Woche ein so genanntes „Fifty-Fifty“-Modell zur Sprache. Dabei würden Ölkunden eine aktuelle sowie eine alte Ölrechnung einreichen, woraus sich leicht die tatsächlichen Mehrkosten errechnen ließen. Der Staat solle dann 50 Prozent der Erhöhung übernehmen. In unserer Tabelle würde das die Mehrkosten halbieren, sie lägen dann nur noch bei 332 bis 796 Euro pro Haushalt und Jahr.

Nur Besitzer von Pelletheizungen würden nicht entlastet. Sie machen den kleinsten Anteil der deutschen Haushalte aus. Während 64 Prozent mit Gas oder Fernwärme heizen, 25 Prozent mit Öl und 5,4 Prozent mit Strom oder elektronisch betriebenen Wärmepumpen, machen Pelletheizungen nur rund 1,5 Prozent aus.

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