Der Modehandel befindet sich im Umbruch. Bekannte Marken rutschten in den vergangenen Monaten in die Insolvenz, weil unter anderem ihre Filialen mit der sinkenden Nachfrage zu kämpfen hatten. Kundinnen und Kunden setzten in der Textilbranche verstärkt auf den Online-Handel. Das sorgt nun für eine bemerkenswerte Entwicklung, denn die Modebranche verknüpft ihre Preisverhandlungen mit den Herstellern mit den eigenen Zukunftsplänen.
Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des ifo-Instituts hervor. Demnach planen viele Handelsunternehmen mit Preiserhöhungen.
„Damit dürfte sich der Rückgang insbesondere der Binnenteuerung weiter fortsetzen“, kommentiert Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser in einer Pressemitteilung die Zahlen. Den Ergebnissen zufolge müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher auf Preiserhöhungen im Lebensmittelhandel sowie bei Schreibwaren und Papier einstellen.
Aber auch in der Modebranche sind Preiserhöhungen geplant. Konkret könnten die Preise in den kommenden Monaten steigen, denn laut Umfrage zeigen sich deutlich mehr Unternehmen offen für Preiserhöhungen als in den Vormonaten.
Auch das Statistische Bundesamt stellt eine anhaltende Teuerungswelle im Modehandel fest. So stiegen die Preise für Schuhe im Juni im Vergleich zum Vormonat um rund acht Prozent. Zugleich seien die Erzeugerpreise für Bekleidung in den Vormonaten mit vier Prozent deutlich stärker gestiegen als im Durchschnitt aller Branchen, heißt es in einer Auswertung des Ifo-Instituts,
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Vor allem kleinere Boutiquen und der Mittelstand müssen jetzt schon Ware für das Frühjahr oder den Sommer 2024 bestellen und in vielen Fällen auch in Vorkasse gehen. Dabei ist die Herbst- und Winterkollektion in vielen Fällen noch nicht einmal eingetroffen. Die Folge ist, wenn die Nachfrage der Kundinnen und Kunden nachlässt, verursacht die Ware hohe Kosten.
Das hat nicht nur Folgen für die Unternehmen, sondern auch für die Kundinnen und Kunden. Denn die Unternehmen kalkulieren neu und setzen die Preise höher an, um die Mehrkosten und Umsatzeinbußen abzufedern.
Wie stark die Preise steigen, ist unklar und hängt von der Nachfrage ab. Jeans, Hemden, Röcke und Schuhe kosten jedoch teilweise bis zu 11 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren, wie eine Analyse von Retviews zeigt. Gleichzeitig zeigt das Statistische Bundesamt, dass die Preise in dieser Produktgruppe seit Anfang des Jahres steigen.
Demnach erwarten die Einzelhändler eine Verbesserung der Bruttomarge durch günstigere Währungsumrechnungen sowie niedrigere Produktions- und Luftfrachtkosten. Dem stehen jedoch höhere Personal- und Energiekosten sowie Investitionen in künstliche Intelligenz oder IT gegenüber. Um die Bruttomarge zu verbessern, könnten die Händler daher die Preise erhöhen.
Sparfüchse sollten auch deshalb auf Sonderangebote achten und am besten schon jetzt auf Textilien aus Baumwolle, Denim oder Leinen umsteigen.
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