Förderprogramme von KfW und BAFA: Bis zu 55.000 Euro: So hilft der Staat dieses Jahr bei der Haussanierung
Wärmepumpe, neue Dämmung, bessere Fenster: Wer sein Eigenheim energieeffizienter umbauen möchte, dem greift der Staat mit viel Geld unter die Arme. Einige Förderprogramme wurden dieses Jahr angepasst. Ein Überblick.
Verhaltensweisen seiner Bürger, die sich ein Staat häufiger wünscht, sollen gefördert werden. So gibt es einige Förderprogramme für den Umbau von Immobilien, die vor allem darauf abzielen, dass Häuser weniger Energie verbrauchen und weniger Emissionen verursachen. Gerade in Zeiten hoher Energiepreise und des gesamtgesellschaftlich notwendigen Umbaus aufgrund des Klimawandels hat auch die Bundesregierung neue Förderprogramme aufgelegt. Je nach Sanierungsmaßnahme können Sie damit mehrere Zehntausend Euro sparen. Dafür können Sie Geld bekommen.
Energieberatung
Bevor Sie irgendwelche Sanierungen starten, ist eine Planung erforderlich und dafür empfiehlt es sich, einen Fachmann in Form eines Energieberaters zu engagieren. Der kommt zu Ihnen nach Hause, schaut sich die Immobilie an und kann dann die passenden Sanierungsmaßnahmen empfehlen. Solche Berater sind rar und nicht günstig. Die Deutschen Energie-Agentur GmbH hat deswegen eine Liste mit Experten auf ihrer Webseite zusammengestellt. Die Kosten für die Energieberatung übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf Antrag zur Hälfte. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Förderung auf 5000 Euro pro Jahr gedeckelt, bei Mehrfamilienhäusern auf 2000 Euro pro Wohnung. Sollten Sie mehrere Wohnimmobilien besitzen, dürfen Sie maximal 20.000 Euro Förderung insgesamt beantragen.
Komplett- oder Teilsanierung (KfW-Programm 261)
Wenn Sie Ihre Wohnimmobilie sanieren möchten, bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) schon seit 2021 finanzielle Hilfe an. Dieses Jahr wurden die Sätze erhöht. Standardmäßig bekommen Sie von der KfW einen Kredit über maximal 120.000 Euro. Nutzen Sie nach der Sanierung zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien, erhöht sich der maximale Kredit auf 150.000 Euro. Der Clou dabei: Neben günstigen Zinsen von derzeit maximal 1,24 Prozent pro Jahr müssen Sie auch nicht die komplette Summe zurückbezahlen. Die KfW gewährt einen Tilgungszuschuss von maximal 40 Prozent, je höher die Effizienzhaus-Stufe Ihrer Immobilie nach der Sanierung ist.
Der Kredit hat zwei Haken: Erstens wird nicht die gesamte Sanierungssumme damit gefördert, sondern maximal 45 Prozent Ihrer Kosten. Außerdem müssen Sie vor der Sanierung einen unabhängigen Energieberater engagieren. Dessen Kosten übernimmt die KfW aber zur Hälfte. Trotzdem: Mit dem Programm lässt sich ordentlich sparen. Dazu ein Rechenbeispiel: Bekommen Sie von der KfW einen Förderkredit von 50.000 Euro und 25 Prozent Tilgungszuschuss, dann sparen Sie über 10 Jahre gerechnet gegenüber einem normalen Baukredit mit derzeit 4 Prozent Zinsen rund 18.200 Euro. Bei der maximalen Fördersumme von 150.000 Euro würden Sie sogar fast 55.000 Euro sparen.
Einzelmaßnahmen
Wenn Sie nur eine einzelne Sanierung, zum Beispiel den Einbau einer Wärmepumpe, in Ihrer Immobilie planen, unterstützt Sie statt der KfW das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das Amt unterscheidet hier vier verschiedene Arten von Maßnahmen, die unterschiedlich gefördert werden. Das erste sind Sanierungen der Gebäudehülle, was etwa neue Dämmung von Wänden, Dächern und Decken, den Einbau oder Austausch von Fenstern und Türen und sommerlichen Wärmeschutz umfasst. Das zweite sind Arbeiten an der Anlagentechnik, etwa der Einbau smarter Systeme zur Optimierung Ihres Energieverbrauchs. Als drittes werden alle Arten von umweltfreundlicher Heiztechnik gefördert. Das umfasst eine Wärmepumpe ebenso wie eine
Gefördert wird ab Gesamtkosten von 2000 Euro, nach oben ist die Förderung auf 60.000 Euro pro Wohnung und Jahr gedeckelt. Außer bei Heizungen übernimmt die BAFA 15 Prozent der Kosten. Bei Heizanlagen gibt es unterschiedliche Sätze: Biomasseheizungen werden etwa mit 10 Prozent gefördert, Wärmepumpen und Solarkollektoranlagen sowie Brennstoffzellenheizungen mit 25 Prozent. Ersetzen Sie mit der neuen Technik eine mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Ölheizung, gibt es noch einmal 10 Prozent extra. Weitere 5 Prozent gibt es obendrauf, wenn Sie im Zuge der Einzelmaßnahme als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschließen oder ein natürliches Kältemittel nutzen.
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Tipp: Energie – Experte für Wärmepumpen klärt auf: Wie effizient sind sie wirklich?
csa
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