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Bei Vonovia läuft’s: Wie der Immobilienriese am Freitag verkündete, ist das Kerngeschäft der Vermietung im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen nahm Vonovia hier 618,5 Millionen Euro ein, satte 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Dem Konzern zufolge lag das unter anderem am Neubau und der Modernisierung, aber auch an der Marktmietenentwicklung.

Gleichzeitig musste der Konzern seinen Bestand weiter abwerten. Denn fast überall fallen die Preise für Immobilien. Bereits im ersten Quartal hatte Vonovia eine „außerplanmäßige Neubewertung des Portfolios“ vorgenommen. Das Ergebnis: Ein Minus von 3,4 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal berichtigte der Konzern den Wert nun nochmal um 2,7 Milliarden Euro nach unten.

Der Deutsche Mieterbund befürchtet deshalb, dass Vonovia, größter Vermieter Deutschlands, diese Verluste nun über die Mieten wieder hereinholen könnte. „Wir müssen befürchten, dass Vonovia versucht, Verluste unter anderem durch weitere Mieterhöhungen oder die Reduzierung von Instandsetzungsleistungen zu kompensieren“, sagte Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Immobilienpreise fallen seit geraumer Zeit, während Mieten weiter steigen

„Anstatt Renditeverluste und Einbußen durch Mehrbelastung der Mieterinnen und Mieter auszugleichen, sollte Wohnraum nicht mehr als Spekulationsgut gehandelt werden“, fügte Siebenkotten an. Dem Verbandschef zufolge habe Wohnraum „nichts an der Börse zu suchen“. „Wohnen ist ein Menschenrecht“, so Siebenkotten.

Nach Jahren des Wachstums hat sich die Lage am Immobilienmarkt zuletzt deutlich eingetrübt. Die hohe Inflation, vor allem aber die stark steigenden Zinsen verteuern den Kauf von Wohneigentum. Darum fielen die Preise zuletzt spürbar. Der Preisindex für bestehende Wohnimmobilien des Statistischen Bundesamts fiel im ersten Quartal um 8,0 Prozent, nach minus 4,2 im Schlussquartal 2022.

Auch andere Immobilienpreisindizes, wie beispielsweise vom Verband der Pfandbriefbanken, zeigen bei allen Segmenten erhebliche Rückgänge. Die Mieten wiederum steigen indes unverändert weiter, wenngleich in geringerem Tempo. Im Juni, dem letzten Monat mit vollständigen Daten, stiegen die Nettokaltmieten um zwei Prozent zum Vorjahr.



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