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Russland will doch nicht aus der gemeinsamen Entwicklung der CR929 mit China aussteigen. Das Land verfolgt aber auch einen eigenen Plan für einen Langstreckenflieger.

Die Irkut MS-21 als Ablösung für Airbus A320 und Boeing 737. Der Superjet 100 als Regionaljet. Und mit Ilyushin Il-114-300, LMS-901 Baikal und TVRS-44 Ladoga gleich drei kleinere Turbopropmodelle für Kurzstrecken in abgelegenen Gegenden. Russland arbeitet an etlichen eigenen Flugzeugen.

Nur auf der Langstrecke klafft im Angebot eine Lücke. Zwar wird die Ilyushin Il-96 in kleiner Stückzahl als Il-96-400 M neu aufgelegt. Doch wirklich zukunftstauglich ist der Vierstrahler nicht. Daneben gibt es das russisch-chinesische Gemeinschaftsprojekt Craic CR929. Doch Anfang des Jahres sah es aus, als wolle Russland aussteigen.

Russland will auch eigenen Langstreckenflieger

Nun hat Russlands stellvertretender Ministerpräsident Denis Manturov gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti gleich zwei interessante Ankündigungen in Sachen Langstreckenflugzeug gemacht.

Zum einen sagte er, dass man die CR929 doch mit China zusammen weiterentwickeln werde. Allerdings werde man aufgrund von „Inputs aus den westlichen Ländern“ Änderungen an dem Projekt vornehmen. Details nannte der Politiker aber nicht.

Manturov kündigte zudem an, dass Russland zusätzlich ein eigenes Langstreckenflugzeug entwickeln will. Soweit werde es wohl erst nach 2030 sein. Vielleicht sei es sogar „in der Zeit von 2028 bis 2030“ möglich, „aber mit Sicherheit nicht früher“, so der Politiker.

Forschung zu Blended-Wing-Body-Flieger

Manturov verwies auf Forschungsarbeiten zu neuen Technologien am Zentralen Aerohydrodynamischen Institut Tsagi, die das gesamte Erscheinungsbild des Fliegers beeinflussen könnten. Der stellvertretende Ministerpräsident Russlands nannte aber keine Details.

Das führende russische Luftfahrtinstitut forscht aber unter anderem an einem Blended-Wing-Body-Flieger, bei dem Flügel und Rumpf ineinander übergehen.

Nurflügler könnte Kosten erheblich senken

Beim Institut heißt es dazu, aerodynamische Studien hätten gezeigt, dass ein solcher „Nurflügler die Betriebskosten in gleichem Maße senken könnte wie die Errungenschaften bei der Entwicklung konventioneller Langstreckenflugzeuge in den letzten 40 Jahren“.

Tatsächlich wird auch in anderen Ländern dazu geforscht, und das schon seit mehr als 100 Jahren. Auch Airbus und Boeing sehen in dem Konzept weiterhin Potenzial.

Von Timo Nowack



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