Der Krieg in der Ukraine sei für die Kostensteigerungen für die Dauerbaustelle am Schlump (Rotherbaum) verantwortlich, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Dressel und Fegebank: 2020, als gravierende Planungsfehler entdeckt wurden, ging die Stadt noch von Teuerungsraten von vier Prozent aus, die inzwischen aber längst höher liegen: Nach acht Jahren Bauzeit wird der Neubau mal eben 400 Millionen Euro gekostet haben. 2015, als die Bauarbeiten begannen, hatte die Stadt knapp 180 Millionen Euro eingeplant.
Ganze Reihe von Fehlern beim Bau von Hamburgs neuem Uni-Haus
2020, der geplante Termin zur Einweihung war längst verstrichen, war aufgefallen, dass etwa die Lüftungskonzepte für die Labore nichts taugten und dass man eine zusätzliche zentrale Lüftungsanlage brauche – für die man in einem weitgehend fertiggestellten Gebäude erst einmal Platz finden musste. Außerdem hatten die damaligen Planer übersehen, dass viele Labore eine konstante Temperatur benötigen und man dafür die Wärmeabstrahlung von Geräten irgendwie ableiten muss – inzwischen befassen sich Gerichte mit den haarsträubenden Versäumnissen.
Die umfangreichen Nachrüstungen waren immens teuer: Die Kosten stiegen 2020 von ursprünglich 140 Millionen Euro (im Jahr 2012) auf 297 Millionen Euro. Auch die reichten nicht aus, die benötigte Summe stieg in der Folge auf 305 Millionen Euro. Auf die kommen nun weitere 55 bis 85 Millionen Euro on top – was selbst den üppig eingeplanten Kostenpuffer sprengt.
CDU-Fraktion spricht von „Desaster für die Hamburger Steuerzahler“
Die Opposition in der Bürgerschaft schäumt: Thilo Kleibauer, haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, spricht von einem „Totalversagen des Senats“ und einem „Desaster für die Hamburger Steuerzahler“. Er prangert an, dass noch vor wenigen Monaten die „Kostenampel“ des Projektes offiziell auf „grün“ stand. „Das sogenannte kostenstabile Bauen des Senats wird komplett zur Farce, wenn es beim „Haus der Erde“ trotz umfangreicher Reservepositionen zum zweiten Mal zu einer solchen Kostenexplosion kommt“, so Kleibauer.
Wann die Uni nun in Betrieb genommen werden soll und was Linke und FDP zu dem Desaster sagen, lesen Sie bei mopo.de.
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