1. Mit allen Sinnen Interessenten umschmeicheln
Angenehmer Duft zieht sich durch das ganze Haus. Brot? Kaffee? Kuchen? Oder sogar Croissants? Menschen lieben den Geruch von frischen Backwaren und Kaffee. Clevere Immobilienverkäufer wissen das und werfen kurz vor der Besichtigung nochmal ihren Backofen an und backen etwas, das frisch, angenehm und appetitlich riecht, und brühen Kaffee auf. Ein Stück frisch gebackener Kuchen und ein Heißgetränk sind für den Interessenten nicht nur eine freundliche Geste, sondern möglicherweise eine zielführende, sinnliche Verführung über die Nase.
Und so manche träumen sich angesichts solch positiver Gefühle bereits als künftige Eigentümer an den Herd. Ein Haus oder eine Eigentumswohnung ist immer auch eine emotionale Angelegenheit – sowohl für den Verkäufer als auch den Käufer. Käufer oder Käuferin sinnlich aufs Haus einzustimmen, ist eine Maßnahme, die allenfalls ein paar Euro kostet und eine große Wirkung entfalten kann.
2. Schöne Fotos auf mehreren Portalen
Damit der Interessent auf das Objekt seiner Begierde stoßen kann, muss es zunächst in der weiten Welt des Internets zu finden sein – und zwar auf den wichtigsten Immobilienportalen wie Immobilienscout24, Immowelt und immer wichtiger: Ebay Kleinanzeigen. Idealerweise posten Anbieter ihr Objekt parallel auf mehreren Portalen mit exzellenten Fotos. Eine Premiumplatzierung kostet zwar bis zu 100 Euro monatlich pro Anzeige und Portal, doch dann fällt sie schneller auf und führt zu spürbar mehr Interessenten. In manchen Regionen könnte auch ein Inserat in einer Regionalzeitung zielführend sein.
Günstiger ist es, das Objekt über soziale Medien wie Facebook und Instagram zu bewerben. Doch auch hierfür sind schöne Fotos wichtig.
Rund 500 Euro für gute Fotos eines Fotografen sind ein gutes Investment. Besser noch: circa 900 Euro in einen 3D-Immobilienrundgang investieren. Dieser illustriert nicht nur, wie das Objekt aussieht, sondern gibt Käufern frühzeitig Hinweise, ob ihre bisherigen Möbel in die Wohnung passen, ob das gesuchte Kinder- oder Arbeitszimmer wirklich für die persönlichen Zwecke taugt und ob es wirklich lohnt, hierfür einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Anbieter können sich jedenfalls viel Zeit sparen, wenn sie echte Interessenten in der Wohnung beziehungsweise dem Haus empfangen. Besichtigungstouristen brauchen sie jedenfalls nicht.
3. Telefonieren und sorgfältig Besuchstermine vergeben
Auf jeden Fall sollten Verkäufer mit den Interessenten telefonieren, sich schon einmal ein wenig kennenlernen und erst dann entscheiden, wer ernsthaft interessiert und solvent genug erscheint, damit die Besichtigung tatsächlich auch in einen Kauf münden könnte. Das spezifische Interesse an Ausstattung und Schnitt der Wohnung ist abhängig vom Alter und der persönlichen Familien- und Arbeitssituation. Während für ein junges Pärchen die Option eines Kinderzimmers wichtig sein kann, steht bei einer älteren Person eher barrierefreies Wohnen im Vordergrund. Über ein schönes Bad zeigen sich vor allem Frauen begeistert, während sich Männer eher für den Zustand der Heizung interessieren.
Falls Sie viele Interessenten haben, könnten Sie auch eine Gruppenbesichtigung ansetzen und damit zeigen, wie begehrt das Objekt ist. So lässt sich meist ein höherer Preis erzielen.
Jetzt, wenn die wärmere Jahreszeit beginnt, ist jedenfalls bis zu den Sommerferien die beste Zeit für Besichtigungen. Im Schnitt braucht es rund sieben Besichtigungen für ein Kaufangebot. Für einen erfolgreichen Verkauf sollten mindestens zwei Kaufangebote vorliegen. Wer zudem auch in den Preisverhandlungen auf den persönlichen Kontakt setzt, kann eine emotionale Beziehung zum Käufer aufbauen und damit seine Verhandlungsposition stärken. Wenn Sie den Interessenten dann etwa fragen, was er an der Immobilie schätzt und was ihn zum Angebot bewogen hat, setzen Sie einen positiven Rahmen, um Ihre eigenen Preisvorstellungen durchzusetzen.
4. Maler die Wände aufhübschen lassen
Wer sein Objekt vor den Besichtigungen noch etwas aufhübscht, kann zusätzlich punkten. Frisch geweißte Wände wirken einladend und bewirken oft eine höhere Zahlungsbereitschaft. Wer Maler beschäftigt, muss natürlich etwas tiefer in die Tasche greifen, doch das Investment könnte sich lohnen. Und auch hier gibt es Spartipps: etwa übers Studierendenwerk oder andere Vermittlungsportale talentierte und bezahlbare Malerkräfte finden oder selbst zum Pinsel greifen.
5. Der Trick mit der vorzeitigen Schlüsselübergabe
Ein psychologischer Trick, der gar nichts kostet, ist: Vor der Zweitbesichtigung dem Interessenten bereits den Haustürschlüssel in die Hand drücken und ihn die Haustür auf- und abschließen lassen, um schon ein Gefühl für die eigene Immobilie zu bekommen. Und ihn bereits zu Beginn der Besichtigung mit den Worten „Sie kommen jetzt in Ihr neues Zuhause“ zu begrüßen.
Für Marketing, Erstellen eines aussagekräftigen Exposés, inklusive Fotos und Dokumenten wie dem Energieausweis, sollten Kosten um die 6000 Euro eingeplant werden.
Ein Immobilienkauf ist also auch allein möglich, man muss jedoch feststellen, dass es insgesamt schwieriger geworden ist, die eigene Immobilie in kurzer Zeit zu verkaufen. Und wer das das erste Mal in seinem Leben macht, der steht vor einer großen Herausforderung. Das Geld für einen fähigen Makler ist meist gut investiert und auch wenn es den Anschein hat, sind Provisionen nicht in Stein gemeißelt – es gibt durchaus Anbieter, die sich verhandlungsbereit zeigen oder Provisionen unter dem Marktdurchschnitt anbieten, ein Maklervergleich ist immer eine gute Idee – denn hier lassen sich mehrere zehntausend Euro sparen.
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#Immobilien #kaufen #Aachen